Ethik
„Ethik ist sinnlos. Wer gut erzogen ist – und das sind wir alle -, benötigt dieses Fach nicht.“ ( Schüler, 10. Klasse )
„Ethik ist wichtig und auch interessant. Wir unterhalten uns über Themen, über die wir uns sowieso Gedanken machen, und lernen dabei die Auffassungen anderer zu diesen Themen kennen.“ ( Schüler, 10. Klasse )
Zwischen diesen beiden Polen pendelt die Ansicht unserer Schüler über dieses Fach, das seit 4 Jahren zum Schulkanon gehört.
Ethik ist ein Fach, in dem viel gesprochen werden kann und das damit Raum gibt, eigene Gedanken zu entwickeln und in der Diskussion mit anderen seine Ansichten zu schärfen oder gar herauszubilden.
Themen dieses Faches sind dem Leben und damit auch dem Schulleben entnommen, zum Beispiel Gerechtigkeit.
Was ist das? Was bedeutet das für den Einzelnen, für eine Klasse, für eine Gruppierung? Ändert sich Gerechtigkeit, je nach Blickwinkel? Wie wurde Gerechtigkeit in anderen Jahrhunderten empfunden? Gibt es überhaupt Gerechtigkeit?
Alles Fragen, über die anhand von Beispielen aus dem Alltag, dem persönlichen Erleben oder anhand von literarischen oder philosophischen Texten, auch anhand von Filmen und den damit vermittelten Werten diskutiert werden.
Im Zuge dieser Unterhaltungen lernen Schüler, ihre Argumente heraus zu arbeiten, auf Argumente anderer einzugehen, sich mit Worten auseinanderzusetzen, also eine Redekultur zu entwickeln, was auch beinhaltet Toleranz zu üben und zu erfahren.
Der Ethikunterricht erfolgt in der Regel durch zwei Lehrer, einen Experten für Religion und einen Experten für Ethik, um beide Aspekte angemessen berücksichtigen zu können.
Ich unterrichte das Fach seit 2 Jahren und mir macht es Spaß, Diskussionen anzuregen und zu verfolgen. Wir sind 4 Ethiklehrer und 4 Religionslehrer, die sich den Unterricht in den Klassen 7 – 10 teilen. In der Oberstufe unterrichten 2 Lehrer Ethik unter philosophischem Blickwinkel.
K. Eisenblätter