Die Tradition des 'Debating' wird in England auch an den Schulen schon
intensiv gepflegt, weswegen den Schülern der Camden High School for
Girls aus London ( in der Oberstufe werden auch Jungen unterrichtet )
diese Form des 'public speaking' eher vertraut ist als unseren.
Dennoch
haben sich 18 unserer Schülerinnen und Schüler der Klassen 11 – 13
getraut, mit ihnen eine Debatte zum Thema 'CCTV cameras protect against
crime' (Überwachungskameras schützen vor Verbrechen) auf Englisch zu
führen.

In einem Vorbereitungstreffen haben Dr. Bröking und
Frau Baasner den
FEO-Schülern die Form der Debatte vorgestellt, die anschließend zur
Übung eine 'fun debate' über den täglichen Genuss von hartgekochten
Eiern führten. Es gibt feste Regeln, die es zu beachten gilt: so ist die
Zahl der Sprecher begrenzt, die die Punkte der Gruppe vorstellt und es
wird ausgelost, welche Seite der Argumentation die Teilnehmer vertreten.
Die Zuschauer dürfen Fragen an die Sprecher stellen, die akzeptiert
aber auch abgelehnt werden können. Ein Zeitnehmer achtet darauf, dass
Sprechbeiträge eine bestimmte Zeit nicht überschreiten.Am 10. Februar um
9:00 trafen dann die beiden Gruppen aufeinander, von denen manche
Teilnehmer sich schon im Vorfeld Emails geschrieben hatten, um sich
kennen zu lernen. Die Londoner Kolleginnen Barbara Butler und Bet
Edwards und unsere Kollegen einigten sich über die Spielregeln und dann
ging es los.

Alle Schüler teilten sich in zwei gleichstarke gemischte Gruppen auf,
die zum Thema Überwachungskameras in 30 Minuten Pro- und
Contra-Argumente sammelten. Dann wurde per Münze ausgelost, welche
Gruppe für welche Seite argumentieren musste, was in weiteren 15 Minuten
Vorbereitungszeit noch intensiver vorbereitet wurde. Die einzelnen
Gruppen legten auch fest, wer die Sprecher sein würden und wählten zwei
deutsche und zwei englische Sprecher je Gruppe aus.

Nach einer kurzen Pause übernahm der Chairman Herr Dr. Bröking die
Leitung der Debatte und griff bei Verstößen gegen die Regeln ein. Wir
haben die 'Debate' gefilmt , die von Gästen wie Herrn Jüdes und Herrn
Wilkinson mit seinem Ausbildungsseminar gespannt verfolgt wurde.


Das Spannende an einer solchen Debatte ist, dass die Sprecher trotz
aller Vorbereitung außerdem spontan auf Einwürfe (Points of information)
antworten müssen und sich dabei eine sehr lebendige und unterhaltsame
Diskussion ergibt. Unter Umständen sind sich alle Teilnehmer am Schluss
einig, dass eine Seite besser argumentiert hat, obwohl man selbst diese
Meinung vielleicht gar nicht teilt.
So viel zum Thema geschickter Einsatz von Sprache!
Unsere Schülerinnen und Schüler haben sich gut
geschlagen in der Fremdsprache und wurden sehr gelobt von den 'native
speakers', die sich selbst nicht vorstellen konnten, dass sie Ähnliches
in einer Fremdsprache hätten leisten können. Die Londoner haben uns
beeindruckt durch ihre Freude und ihren Einsatz beim Debattieren.